DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN
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Der Sarrazin, die Käßmann und der Alkohol
von Konservativ (P)
 
Er ist nicht der einzige, der sich dieser Tage darüber echauffiert: Peter Hahne hat in der BILD AM SONNTAG (http://www.bild.de/BILD/news/standards/bams-hahne/2010/12/12/gedanken-am-sonntag.html) Anstoß genommen an den Worten Thilo Sarrazins, die während eines von Henryk Broder geführten Interviews in der taz gefallen sind. Dort antwortete Sarrazin auf Margot Käßmanns Kritik an seinem Buch wörtlich: „Vielleicht hat sie das Buch nicht gelesen. Oder sie hat beim Lesen wieder ein bisschen zu tief ins Glas geschaut. Wenn die Buchstaben auseinanderlaufen, kann man schon etwas missverstehen.“
 
Peter Hahne nimmt dies in der BAMS zum Anlass, um darauf hinzuweisen, dass für ihn „Deutschland schafft sich ab“ kein Grund gewesen wäre, Sarrazin von seinem Posten zu entfernen. Doch mittlerweile gebe es ja auch einen viel besseren Grund, den Hahne ausgemacht haben will: „Aber säße der Mann noch weiter auf diesem Stuhl, müsste er spätestens jetzt gefeuert werden. Denn was Sarrazin sich jetzt geleistet hat, ist von Meinungsfreiheit nicht mehr gedeckt.“
 
 
Zunächst einmal, lieber Herr Hahne: Sie irren sich. Rufen Sie mal Ihren Rechtsberater an, der wird Ihnen ausführlich erklären können, weshalb auch diese Äußerung von Herrn Sarrazin in Deutschland vollkommen und uneingeschränkt von der Meinungsfreiheit gedeckt ist. Es mögen die Ansichten darüber auseinandergehen, ob die Äußerungen nun angemessen oder schäbig, pointiert oder flegelhaft sind, aber eines ist sicher: Sie überschreiten keineswegs die Grenzen dessen, was in diesem Land als Meinungsfreiheit definiert ist. In diesem Sinne gibt Herr Hahne völlig unabhängig von seiner persönlichen Wertung der Äußerung (diese sei ihm selbstverständlich zugestanden) eine Falschinformation an seine Leser weiter.

Nachdem in dieser Hinsicht die Faktenlage also geklärt ist, lohnt es sich, ein paar Worte über die Beurteilung des Sarrazin-Ausspruchs zu verlieren, über die man – noch einmal sei’s gesagt – natürlich trefflich streiten kann. Hier fällt auf, dass Sarrazin keineswegs der erste ist, der sich auf eine zuspitzende Art und Weise auf Frau Käßmanns Alkoholfahrt bezieht. Henryk Broder sagte bereits am 29.08.2010 in einem Interview in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen Zeitung: „Wenn Frau Käßmann ‚menschenverachtend’ sagt, dann kann ich nur sagen: Menschenverachtend ist es, besoffen mit einem Auto herumzufahren. Dabei kann es wirklich jemanden erwischen.“
 
Auch in meinem eigenen Bekanntenkreis gibt es verschiedene Ansichten zu Äußerungen dieser Art. Auffällig ist in jedem Fall, dass Henryk Broders Formulierung überhaupt keine Reaktionen nach sich zog, während auf Sarrazin nun scharf geschossen wird. Wieder einmal bestätigt sich das, was ich schon vor Monaten schrieb: Es geht nicht darum, was Sarrazin sagt. Es geht darum, dass Sarrazin es sagt.
 
Ich selbst halte beide Äußerungen, sowohl die Sarrazins als auch Broders, durchaus für angemessen. Ich mache mir dabei eine sehr subjektive Sichtweise zu eigen: Alkohol am Steuer hat mich zwei meiner Familienangehörigen beraubt. Ich kann anerkennen, dass Margot Käßmann für ihren Fehler um Verzeihung gebeten und Konsequenzen gezogen hat. Dennoch wäre ich an ihrer Stelle vorsichtiger gewesen, so kurz nach der unseligen Alkoholfahrt bereits wieder den Moralapostel spielen zu wollen. Wer völlig überzogen mit Vokabeln wie „menschenverachtend“ hantiert und dabei doch selbst andere Menschenleben fahrlässig in Gefahr gebracht hat, darf sich über milden Spott (und um mehr handelt es sich hier nun wirklich nicht) dann auch nicht weiter wundern. Die Vergleiche, die Hahne in der BAMS zieht – Fälle von Häme über Schäubles Behinderung und über Scharpings schweren Fahrradunfall – sind denkbar schief, denn weder Schäuble noch Scharping ist in den genannten Beispielen irgendeine Schuld zuzuweisen. Beide wurden zu Opfern von unglückseligen Geschehnissen, während Käßmann die volle Verantwortung für ihre Alkoholfahrt trägt.
 
Es gibt daher nicht den geringsten Grund, sich in dieser Angelegenheit schützend vor Käßmann zu stellen. Sie ist damals von ihrem Amt zurückgetreten, weil ihr klar war, dass sie von nun an jedes Mal, wenn sie sich als Bischöfin äußert, mit der allseits bekannten Alkoholgeschichte aufgezogen würde. Nichts anderes ist nun in diesem Fall geschehen, als Käßmann sich, zwar ganz ohne Bischofswürde, dafür aber mit viel Überheblichkeit, auf das sprichwörtliche hohe Ross geschwungen hat. Eine entsprechende Antwort muss sie schon aushalten. Und wer hat sich eigentlich schon schützend vor Necla Kelek gestellt, als sie in der taz wörtlich als „mediengeile Alibitürkin“ bezeichnet wurde? Denn das war, im Gegensatz zu Sarrazins Äußerungen über Käßmann, in der Tat unterste Schublade.
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Integrierter Migrant
14.12.2010 19:07:10
Danke!
Toller Artikel!

Vielen Dank!
Radikalsäkularisierter deustscher Stammtischbruder
14.12.2010 09:05:35
Peter Hahne
Peter Hahne?
Bild am Sonntag?
WTF?

Ferdinand
13.12.2010 01:07:10
menschenverachtend bei googlenews
Ich empfehle hier jedem, mal bei googlenews nach dem Begriff "menschenverachtend" zu suchen. Da weiß man schnell, daß ihn nur zu gern die größten Dummschwätzer in den Mund nehmen.
Matthias
12.12.2010 23:08:22
„menschenverachtend“
„ Und wer hat sich eigentlich schon schützend vor Necla Kelek gestellt, als sie in der taz wörtlich als „mediengeile Alibitürkin“ wurde“

Oder als in der FR von einer „radikalsäkularisierten Exiltürkin“ schwadroniert wurde - zwar ohne Namensnennung, aber es weiß wohl jeder, wer gemeint war ...
Feministin auf Besuch
12.12.2010 22:51:35
Hysterische Reaktion
Beim Thema Sarrazin reagieren Journalisten und Politiker immer noch hysterisch. Es stimmt schon, was in dem Artikel hier aus MRF steht: Es ist eigentlich fast schon egal, was er sagt, es zählt nur noch, dass ER es sagt.

Habe das Buch mittlerweile gelesen. War erst sehr skeptisch, aber es war geradezu überraschend harmlos.
Demian
12.12.2010 22:29:53
Humorlosigkeit
Dass man auf einen Witz mit einem ganzen Artikel reagiert, zeugt schon von einer ziemlichen Zwanghaftigkeit. Aber die Leser brauchen solche Anekdoten.
Kevork
12.12.2010 21:26:46
An der Sache vorbei ist weniger kompliziert
Es scheint in Deutschland tatsächlich nur noch darum zu gehen, die Äußerungen bestimmter Personen nach vermeintlichen Fehlern durchzufiltern, aus dem Kontext herauszureissen und daraufloszuschlagen. Dass Sarrazin sich seit Wochen anhören muss, er gelte als Rassist der rechten Ecke, scheint legitim zu sein und er "als Deutscher" müsse dies besonders wissen (letzteres Käßmann). Ohne Prüfung seiner Argumente in der Sache! Die Erinnerung an eine nachweisbar begangene, unbestrittene Straftat, scheint im Ergebnis schlimmer zu sein, als die Straftat der Trunkenheitsfahrt selbst, die zum Fehler heruntergespielt wird. Und auf Fehler hinzuweisen, scheint Sarrazin in keinem Fall mehr zu dürfen.
zoobee
12.12.2010 21:01:01
kässmann
Verehrter Herrr Konservativ,

Das arme Käßmann, wie haben wir Mitleid .

Wenn man in Deutschland säuft , sind doch immer die anderen schuld .
Zumindest seit den 70er jahren, in denen solche Miesigkeit als Alkoholkrankeit schöngefärbt wurde.

Also,der Vergleich soll nicht hinken ? Nebbich.

Max
12.12.2010 20:28:16
Peter Hahne
Peter Hahne ist mir als kluger und vernünftiger Mann aufgefallen. Dennoch ist die Kritik, die in diesem Artikel an ihm geäußert wird, richtig. Hahne hat sich hier offenbar nicht ganz die Schwachpunkte seiner eigenen Argumentation vergegenwärtigt.
11 Elemente gesamt
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