DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN
- Weder Populisten noch Verharmloser -
StartseiteBlogÜber unsLinksImpressum
Antidemokraten
Interviews
Menschenrechte
Rezensionen & Kritiken
Satire
Terror
Vermeintlich Themenfremdes
September, 2010
Oktober, 2010
November, 2010
Dezember, 2010
Januar, 2011
Februar, 2011
März, 2011
April, 2011
Mai, 2011
Juni, 2011
Juli, 2011
August, 2011
September, 2011
Oktober, 2011
November, 2011
Dezember, 2011
Januar, 2012
Februar, 2012
März, 2012
April, 2012
Mai, 2012
Juni, 2012
Juli, 2012
August, 2012
September, 2012
Oktober, 2012
November, 2012
Dezember, 2012
Januar, 2013
Februar, 2013
März, 2013
April, 2013
Juni, 2013
Juli, 2013
August, 2013
September, 2013
Oktober, 2013
November, 2013
Menschenrechte
RSS

Diese Kategorie umfasst alles, was das Thema Menschenrechte berührt (ach was!).

London: 15jähriger von Geschwistern wegen "Hexerei" zu Tode gefoltert
06.01.2012 13:27:34
Lesehinweis

Die Zähne wurden ihm mit einem Hammer ausgeschlagen, er musste Urin trinken. In der Wohnung lagen die blutverschmierten Foltergeräte, darunter ein Meißel, eine Zange und eine Metallstange.
Der Lebensgefährte der Schwester habe dem Kleinen Hexerei vorgeworfen, berichtet die Staatsanwaltschaft in London.
Kristy litt Höllenqualen, am Ende der viertägigen Tortour soll er um seinen Tod gebettelt haben.
http://www.bild.de/news/ausland/folter/hexerei-15-jaehriger-von-eigenen-verwandten-zu-tode-gefoltert-21931284.bild.html
Israel: Jüdische Frauen wehren sich gegen religiöse Hardliner
27.12.2011 11:31:09
Lesehinweis

Israelische Frauen lehnen sich gegen die Geschlechtertrennung auf, die ultra-orthodoxe Juden propagieren. Viele Orthodoxe reagieren mit Gewalt.
http://www.welt.de/politik/ausland/article13785759/Orthodoxe-protestieren-mit-Gewalt-gegen-Frauenrechte.html

Erdogan verbreitet Lügen über Sarkozys Vater
23.12.2011 17:14:30
Lesehinweis

Der Vater des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy hat die Vorwürfe aus der Türkei im Zusammenhang mit dem Völkermord-Streit zurückgewiesen. "Ich war nie in Algerien", sagte Pal Sarkozy am Freitag dem Sender BFMTV. Er reagierte damit auf Aussagen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyib Erdogan, der Frankreich einen "Völkermord" in Algerien vorgeworfen hatte. Der Vater von Sarkozy sei in den 40er Jahren als Fremdenlegionär in Algerien gewesen und sollte in der Lage sein, seinem Sohn von "Massakern" zu erzählen, sagte Erdogan.
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/719415/VoelkermordStreit_Ich-war-nie-in-Algerien?direct=719251&_vl_backlink=/home/index.do&selChannel=103
Pressemitteilung von Erika Steinbach zum französischen Gesetzesentwurf und der türkischen Reaktion
23.12.2011 13:54:19

Lesehinweis

Mit dem Abzug des türkischen Botschafters, dem Einfrieren der militärischen Zusammenarbeit und einem Aussetzen bilateraler Beziehungen mit Frankreich ändert der türkische Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan nichts an der Tatsache des Genozids an den Armeniern.
Die türkische Antwort zeigt jedoch, wie weit entfernt das Land von einem opferorientierten Umgang mit den dunklen Seiten der eigenen nationalen Geschichte ist. Es ist nach beinahe einem Jahrhundert an der Zeit, die Aufarbeitung des Völkermords an den Armeniern endlich zu beginnen. Der französische Gesetzentwurf hätte Anstoß für eine wahrheitsgetreue Auseinandersetzung mit dem Genozid an den Armeniern sein können.
http://www.presseportal.de/pm/7846/2171013/steinbach-franzoesischer-gesetzentwurf-stellt-leugnung-des-voelkermords-an-armeniern-unter-strafe

Geschlechtertrennung in Taxis - in Deutschland!
23.12.2011 13:40:45

Lesehinweise

MuslimTAXI steht Ihnen rein technisch sofort zur Verfügung. Da das Projekt absolut neu ist, suchen wir derzeit Brüder oder Schwestern, welche regelmäßig von A nach B fahren. Bitte kontaktieren Sie uns, wenn dies der Fall ist und helfen Sie uns, dass MuslimTAXI inschallah eine Bereicherung für die Muslime in Deutschland ist.
http://www.muslimtaxi.de/index.php

Ich lehne geschlechtergetrennte Unternehmen ab. Doch bei Claudia Roth würde ich es mir zweimal überlegen.
http://www.primaverablog.de/2011/12/23/muslimtaxi-und-die-geschlechtersegregration/

Der Völkermord an den Armeniern ist etwas, was die Türken den Armeniern niemals verzeihen werden
23.12.2011 10:12:21

Der Völkermord an den Armeniern ist etwas, was die Türken den Armeniern niemals verzeihen werden
von Thomas Baader

Wie man zuletzt in Paris sehen konnte, gibt es etwas, das türkischstämmige Europäer in vierstelliger Zahl empört auf die Straße treibt. Nein, es ist kein Ehrenmord. Auch zeigt die Community bislang keinerlei Bestrebungen, ein sichtbares Zeichen gegen die große Anzahl der Zwangsehen zu setzen. Noch nicht einmal die rassistische Neonazi-Mordserie hat es vermocht, derart viele türkischstämmige Menschen zu mobilisieren.

Der gute Ruf geht über alles. Er ist wichtiger als Menschenleben. Das zumindest ist das Signal, das die türkischstämmige Community in Frankreich durch ihr Demonstrationsverhalten derzeit ihren Mitmenschen gibt. Die Türkei selbst steht hierbei natürlich nicht zurück, und auch türkischstämmige Migranten in Deutschland scheuen leider ofmtals nicht vor plumper, rassistisch-nationalistisch gefärbter Genozidleugnung zurück.

Der Schreiber dieser Zeilen möchte darauf hinweisen, dass er im Falle des Srebrenica-Massakers alle Versuche, die es von Serben und auch von Deutschen gegeben hat, den Genozid an den jugoslawischen Muslimen zu verharmlosen, zu relativieren oder als nicht-existent zu erklären, stets mit Nachdruck zurückgewiesen hat. Das Verhalten, das dort von vielen Serben gezeigt wird, spiegelt sich im Verhalten vieler Türken bezüglich der armenischen Tragödie wieder. Bemerkt denn keiner der Leugner die offensichtlichen Parallelen? In beiden Fällen geht es um das Reinwaschen der eigenen Weste. Es ist, als wolle man sagen: Wir doch nicht! Andere schon... aber doch nicht bei uns! Die deutsche Spielart, die Auschwitzleugnung, kommt hierbei sofort in den Sinn. Sie ist verbreitet, aber im Gegensatz zu den türkischen und serbischen Lügen gesellschaftlich geächtet.

Und so erleben wir, dass Vertreter der Türkei dieser Tage von einer Einschränkung der Meinungsfreiheit faseln, wenn Frankreich die Leugnung des Völkermordes an den Armeniern unter Strafe stellt. Dies ist dieselbe Türkei, die es unter Strafe stellt, wenn man den Völkermord an den Armeniern zu dem erklärt, was er ist: historische Wahrheit. Dass man in Ankara in dem eigenen Verhalten keine Einschränkung der Meinungsfreiheit sehen will, zeigt die Heuchelei, zu der Erdogan & Co fähig sind.

Was geht in Menschen vor, die - zu Recht und verständlicherweise - geschockt auf eine rassistisch motivierte Mordserie in Deutschland reagieren, aber noch nicht einmal den Ansatz eines Mitgefühls aufbringen können, sobald Hunderttausende von Toten einer anderen Ethnie angehören als der eigenen? In sämtlichen Internetforen und Kommentarbereichen großer Zeitungen sind dieser Tage türksichstämmige Nutzer aktiv, die nur eine Sorge umtreibt: die um den eigenen guten Ruf. Hier ist derselbe Mechanismus am Werke, der sich auch bei dem Phänomen der Ehrenmorde zeigt: ein Denken, bei dem das Ansehen alles, das Menschenleben nichts ist. Die Forennutzer erweisen sich hierei als gleichermaßen wirr wie ausfällig: So ist die Rede davon, dass Frankreich sich für seine Niederlage gegen das Osmanische Reich im Ersten Weltkrieg rächen wolle (hä?), dass man sich nun im Kalten Krieg mit Frankreich befinde und die Franzosen die Folgen schon noch spüren würden, und dass das Ganze nie passiert wäre, aber die Armenier es ja sowie verdient hätten. Fazit: Der Chip ist drin. Blinder Nationalismus nimmt dabei oft größenwahnsinnige Formen an: Frankreich wolle einen "mächtigen wirtschaftlichen Konkurrenten" (der in Wahrheit noch hinter den kleinen Niederlanden rangiert) ausschalten. Immer wieder vorgebracht, auch von deutschen Kommentatoren, wird die Behauptung, dass Sarkozy ja nur nach den Wählerstimmen der armenischstämmigen Franzosen fische. Um die Dimensionen wieder zurecht zu rücken: Die Franzosen mit armenischen Wurzeln machen gerade mal 0,8% der Gesamtbevölkerung aus.

Erdogan erweist sich hierbei wieder einmal als aggressiver Nationalist reinsten Wassers: Er führt einen erpresserischen Tonfall in die Debatte ein, fordert die Franzosen auf, ihre eigene "dreckige" Geschichte aufzuarbeiten (als ob es in Frankreich nicht zahlreiche Bücher und Debatten gäbe, die sich kritisch mit dem Algerienkrieg und dem Kolonialismus auseinandersetzen). Als Diplomat und Politiker ist Erdogan ein Dilettant. Sein Auftreten auf der internationalen Bühne ist nicht aus dieser Zeit, sondern passt in die Kanonenbootpolitik vergangener Epochen.

Diskussionen wie diese lassen sich glücklicherweise nicht abwürgen. In diesem Sinne könnte man tatsächlich der Türkei zurufen: Willkommen in Europa! Ja, das ist es, was es bedeuten wird, Mitglied der Europäischen Union zu sein: der kritische Umgang mit sich selbst, der eigenen Geschichte und der eigenen Mentalität. Sollte die Türkei diese Probe nicht bestehen, dann wäre sie selbst es, die ihre Europauntauglichkeit erklärt hätte.


Siehe hierzu auch im Tagesspiegel:
"Der Vorwurf, die osmanische Regierung habe 1915 die Armenier als Volk auslöschen wollen, trifft deshalb gleich mehrere empfindliche Nerven der modernen Türkei. Einige Gründerväter der Republik waren im Ersten Weltkrieg in die Massaker an den Armeniern verwickelt. Mehrere Männer, die bei der Befreiung Anatoliens von der Besatzung der Weltkriegs-Siegermächte zwischen 1918 und 1923 mitwirkten, wurden als mutmaßliche Drahtzieher von Massakern gegen die Armenier gesucht. Wenn der moderne türkische Staat dies als Tatsache akzeptiert, bringt er die bisherige Vorstellung von der 'sauberen' Nation zum Einsturz. Das Armenier-Thema ist laut Neumann 'eine Frage der türkischen Identität geworden'."
http://www.tagesspiegel.de/politik/massaker-an-armeniern-leugnen-wegen-der-staatsehre/5989510.html

Dieser Artikel erschien am 23.12.2011 auch in voller Länge auf den Blogs "Achse des Guten" und "CDU-Politik.de":
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_voelkermord_an_den_armeniern/
http://www.cdu-politik.de/www/cdupolitik/wordpress314/2011/12/23/der-volkermord-an-den-armeniern-ist-etwas-was-die-turken-den-armeniern-niemals-verzeihen-werden/

Der geistige Amoklauf des Nationalisten Erdogan
22.12.2011 21:32:45

Lesehinweise

Ministerpräsident Erdogan warnte in einem Brief an Präsident Sarkozy vor „irreparablen Schäden für das türkisch-französische Verhältnis“. Er forderte das französische Parlament auf, zuerst die eigene „dreckige und blutige Geschichte“ zu untersuchen. Ankara droht mit Wirtschaftsrepressalien und einer Einstellung der diplomatischen Beziehungen, sollte das Parlament dem Gesetzentwurf zustimmen.
http://www.faz.net/aktuell/gesetz-zur-genozid-leugnung-ankara-droht-paris-wegen-seiner-armenien-politik-11574884.html

Eine Rücknahme würde die französische Wirtschaft empfindlich treffen. Und Europaminister Egeman Bagis mobilisiert bereits jetzt für einen Boykott französischer Waren. Sollte die Türkei nach den politischen Beziehungen tatsächlich auch die Handelsbeziehungen einfrieren, stünde für beide Länder viel auf dem Spiel.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,805472,00.html

Was von diesen Drohungen letztlich umgesetzt wird, steht auf einem anderen Blatt. Wirtschaftssanktionen, wie etwa ein offizieller Aufruf zum Boykott französischer Waren, oder gar Importverbote, wären ein Verstoß gegen die Bestimmungen der EU-Zollunion, der die Türkei seit 1996 angehört. [...] Der türkische Politiker Tanju Özcan, Abgeordneter der kemalistischen Republikanischen Volkspartei (CHP), bietet sich unterdessen als Märtyrer an. Sobald das Gesetz in Kraft tritt, will er nach Frankreich reisen und dort öffentlich erklären, dass „die Behaupten über den Genozid an den Armeniern die größte Lüge des Jahrhunderts sind.“
http://www.handelsblatt.com/politik/international/sehr-schwere-und-irreparable-wunden/5988960.html?p5988960=3

Allerdings ist die Türkei selbst kein gutes Beispiel. Die Zahl inhaftierter Journalisten sei regional betrachtet ohne Beispiel, wie die OSZE-Beauftragte für Medienfreiheit, Dunja Mijatovic, in dieser Woche erklärt hat. Und türkische Gerichte selbst haben die Behauptung eines Genozids immer wieder bestraft. Die Türkei nimmt damit spiegelbildlich die Gegenposition zu dem jetzt heftig kritisierten französischen Gesetz ein.
http://www.ftd.de/politik/europa/:voelkermordgesetz-tuerkei-schraenkt-beziehungen-zu-frankreich-ein/60146148.html

„Wir brauchen ein solches Gesetz auch in Deutschland.“ Mit diesen Worten kommentiert der Zentralrat der Armenier in Deutschland (ZAD) die Verabschiedung eines Gesetzes, mit dem Frankreich die Leugnung des türkischen Völkermords an den Armeniern unter Strafe stellt. [...] Der ZAD wird die öffentliche Debatte neu befeuern und mit zusätzlichem Schwung ein Gesetz einfordern, dass auch hierzulande die Leugnung von Völkermord ahndet.
http://www.zentralrat.org/de/node/10861

Solidarität mit den Armeniern ist das Gebot der Stunde
22.12.2011 18:24:16

Solidarität mit den Armeniern ist das Gebot der Stunde
von N. Lightenment (P)

Frankreich hat versucht, ein Zeichen zu setzen. Die Türkei reagiert, wie man es erwarten durfte: emotional, beleidigt, wüste Drohungen ausstoßend.

Betrachten wir mal die Fakten: Da gibt es historische Vorkommnisse in einem Land, die von einer überwältigenden Mehrheit der Historiker dieser Welt als Völkermord eingestuft werden, nur nicht von den Historikern des betroffenen Landes selbst. Kommt das den Türken selbst nicht merkwürdig vor?

Angeblich soll Sarkozys Vorgehen nur wahltaktisch motiviert gewesen sein, heißt es: Er werbe um die Stimmen der armenischstämmigen Franzosen. Bloß: Die machen lediglich 0,8% der Gesamtbevölkerung Frankreichs aus und dürften schwerlich bei einer Wahl den Auschlag geben.

Erdogan indes haut dieser Tage mal wieder auf die nationalistische Pauke: "Wir haben in unserer Geschichte keinen Völkermord. Wir werden die Welt an die vergessenen französischen Gräueltaten erinnern."

Wer so etwas sagt, riskiert, in Zukunft nur noch als politischer Hampelmann wahrgenommen zu werden. Denn ob die Türkei nun einen Völkermord begangen hat oder nicht, hat nichts, aber auch gar nichts mit französischen Gräueltaten zu tun, an die man erinnern müsste. Erdogan bedient sich hier des klassischen "Tu quoque"-Arguments ("Du auch"), das die Verteidiger der Angeklagten in den Nürnberger Prozessen erfolglos vorbrachten. Die Schuld der eigenen Nation wird nicht dadurch geringer, dass andere Nationen ebenfalls Schuld auf sich geladen haben. Erdogans Verteidigungsstrategie befindet sich auf Kindergartenniveau.

Auch Deutschland sollte sich mit den Armeniern solidarisch zeigen - und die unrühmliche Rolle, die Funktionäre wie Kenan Kolat bei der Relativierung der Gräueltaten spielen, öffentlich diskutieren.

Frankreich und der türkische Völkermord an den Armeniern: Nächste Runde
22.12.2011 15:02:06
Lesehinweis

Paris - Die Proteste aus der Türkei zeigten keine Wirkung: Die Pariser Nationalversammlung hat am Dienstag einen Gesetzentwurf verabschiedet, der hohe Strafen für Personen vorschreibt, die offiziell anerkannte Völkermorde leugnen. Darunter fallen nach französischer Lesart auch die Verbrechen an den Armeniern im Osmanischen Reich von 1915 bis 1917. Eine Reaktion aus Ankara ließ nicht lange auf sich warten. Weniger als eine Stunde nach Bekanntgabe des Beschlusses verkündete das türkische Fernsehen laut der Nachrichtenagentur Reuters, dass der Botschafter aus Frankreich abgezogen wird.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,805311,00.html
Türkischer Schulbuchskandal: Aramäer bitten Deutschland um Hilfe
22.12.2011 09:10:54

Lesehinweise

Die Föderation der Aramäer in Deutschland (FASD) e.V. hat sich in einem Offenen Brief an die Bundesregierung und den Deutschen Bundestag gewandt. Hintergrund ist die Veröffentlichung eines türkischen Geschichtsbuches, in dem die Aramäer u.a. als Landesverräter bezeichnet werden. Dazu erklärt die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach: "Die Darstellung des aramäischen Volkes als Landesverräter, die aus wirtschaftlichen Gründen die Türkei verließen und zum Werkzeug der politischen und religiösen Interessen dieser Länder geworden seien, ist ein offener Skandal und schlichtweg falsch. Vielmehr ist die Wahrheit, dass die aramäische Bevölkerung in ihrer Heimat Tur Abdin seit Jahrhunderten verfolgt wird. Der Niedergang des aramäischen Volkes, der Kultur und der Sprache vollzieht sich bis heute still und leise. [...]"
http://www.presseportal.de/pm/7846/2167378/korrektur-erika-steinbach-geschichtsfaelschung-in-tuerkischen-schulbuechern-ist-skandaloes

Die Föderation der Aramäer in Deutschland (FASD) hat von der Bundesregierung in einem Offenen Brief eine Reaktion auf ein neues Schulbuch in der Türkei verlangt. Darin würde das christliche indigene Volk des Landesverrats bezichtigt und unterstellt, seine Angehörigen seien aus wirtschaftlichen Gründen aus der Türkei ausgewandert und im Westen "zum Werkzeug der politischen und religiösen Interessen der dortigen Länder" geworden. Anlaß des Briefes sei die Kritik des türkischen Ministerpräsident Erdogans an der deutschen Integrationspolitik. [...] Auf den Offenen Brief reagierte bislang offenbar nur die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach.
http://www.berlinerumschau.com/news.php?id=39218&title=Aram%E4er+bitten+Deutschland+um+Hilfe+gegen+%22Einsch%FCchterungs-+und+Hetzkampagne%22+der+T%FCrkei&storyid=1001324048943

Saudi-Arabien: Frau wegen Hexerei hingerichtet
13.12.2011 06:29:22
Lesehinweis

Riad - Eine wegen Hexerei zum Tode verurteilte Frau ist am Montag in Saudi-Arabien hingerichtet worden. Amina bent Abdelhalim Nassar sei in der nördlichen Provinz Jawf enthauptet worden, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur SPA eine Erklärung des Innenministeriums. Damit steigt die Zahl der Hinrichtungen in diesem Jahr bereits auf mindestens 73.
http://diestandard.at/1323222812898/Saudi-Arabien-Hexe-hingerichtet

Die Suche nach einem Mann, der sein Kind umgebracht hat
10.12.2011 09:53:43
Lesehinweis

Etwas später sei Souzan mit einem Mitarbeiter des Jugendamts zu einem Mini-Van gegangen. Als der Jugendamtsmitarbeiter an der Fahrerseite des Vans steht, sagt Ali Barakat zu seiner Frau: „Ich muss mich noch von der Dolmetscherin verabschieden“, läuft zurück, zieht eine Pistole und schießt seiner Tochter zweimal in den Kopf und einmal in den Hals. „Bei den Jesiden kommt so etwas immer wieder vor“, sagt die Frau, eine türkische Muslima. „Die Jungen dürfen bei denen alles machen. Aber die Mädchen? Nichts. Deshalb trifft das Jugendamt auch eine Schuld. Sie hätten das Mädchen besser schützen sollen.“
[...]
Hinweise zum Aufenthalt des Gesuchten nimmt jede Polizeidienststelle oder die Nienburger Mordkommission unter der Rufnummer 05021/9778555 rund um die Uhr entgegen.
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13758233/Souzan-wollte-mehr-Freiheit-Dafuer-starb-sie.html?wtmc=google.editorspick&google_editors_picks=true
Wer sind die Kritiker der Familienministerin wirklich? Teil II
08.12.2011 18:38:41

Wer sind die Kritiker der Familienministerin wirklich? Teil II
von Thomas Baader

Nach Ursula Boos-Nünning wollen wir den Blick werfen auf eine weitere Kritikerin von Familienministerin Kristina Schröder werfen: Auch Birgit Rommelspacher ist der Ansicht, dass die von Schröder formulierten Beziehungen zwischen Religion und Zwangsehen nicht existierten.

Wer ist Birgit Rommelspacher?

Birgit Rommelspacher gilt als Feministin und Rechtsextremismusexpertin. Unter anderem schreibt sie Dinge wie die folgenden:

"Ein Rückschluss vom Kopftuch auf die Unterdrückung von Frauen ist also nicht zulässig, zumindest dann nicht, wenn man Berufstätigkeit und Bildungsinteresse als Maßstab nimmt.Das gilt nicht nur für westliche Gesellschaften. Auch in Iran, wo den Frauen das Kopftuch von einem totalitären Regime aufgezwungen wird, ist seit der Revolution 1978 der Anteil der berufstätigen Frauen und Studentinnen erheblich angestiegen. Verhüllung und öffentliche Präsenz waren bereits während der Revolution Markenzeichen der rebellierenden Frauen. Auch hier wäre es kurzschlüssig, Verschleierung und Hausfrauenrolle in eins zu setzen; vielmehr scheint der Tschador den Frauen geholfen zu haben, neue Räume zu erobern. Das heißt, sie benutz(t)en dieses traditionelle Symbol von Weiblichkeit und transferierten es in andere Kontexte. Weiblichkeit wurde so mit dem öffentlichen Raum verknüpft."
http://www.bpb.de/publikationen/DP9O13,1,0,Zur_Emanzipation_der_muslimischen_Frau.html#art1

Offenbar hat Frau Rommelspacher etwas nicht verstanden: Verhüllung wird im heutigen Iran keineswegs als Zeichen des Protest wahrgenommen, das Gegenteil ist richtig. In einem Interview in der taz berichtet Alham Abrahimnejad: "Schon Haare zeigen ist Protest. Dafür kann man verhaftet werden."
Man erobert also "neue Räume" im Iran keineswegs mit, sondern vielmehr ohne Kopftuch.

Vielleicht liegt es aber auch einfach an den etwas abwegigen Vorstellungen, die die Feministin Birgit Rommelspacher sonst noch so entwickelt hat:

"Vor diesem Hintergrund stellt sich in Bezug auf muslimische Frauen die Frage, ob von ihnen umstandslos das Ablegen des Kopftuchs gefordert werden kann, selbst wenn es ein Symbol für Unfreiheit wäre. Muss man den Frauen nicht auch die Freiheit zugestehen, ihre "Unfreiheit" wählen zu können?"
http://www.bpb.de/publikationen/DP9O13,2,0,Zur_Emanzipation_der_muslimischen_Frau.html#art2

Zwangsverheiratung zwischen empirischer Realität und ideologischer Verdunkelung
07.12.2011 20:47:51

Zwangsverheiratung zwischen empirischer Realität und ideologischer Verdunkelung
Darstellung und kritische Kommentierung der Studie „Zwangsverheiratung in Deutschland - Anzahl und Analyse von Beratungsfällen“ (Kurzfassung)
von Hartmut Krauss
 
Im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurde 2009 bis 2010 von der Johann Daniel Lawaetz-Stiftung eine empirische Untersuchung durchgeführt, um erstmals die bundesweite Verbreitung von Zwangsverheiratung (ZV) zu erfassen. Schriftlich befragt wurden demgemäß Beratungs- und Schutzeinrichtungen nach ihnen bekannt gewordenen und dokumentierten Fällen von ZV. Gleichzeitig fanden zusätzliche Erhebungen in relevanten Bereichen wie Schulen, Integrationszentren, Organisationen von Migranten etc. statt.

Von den angefragten 1.445 Beratungs- und Schutzeinrichtungen antworteten 830. Von diesen waren 366 mit ZV(1) konfrontiert worden. „Von den 830 Einrichtungen, die sich an der Befragung beteiligt haben, nannten 358 Einrichtungen Beratungsfälle, die sich für das Jahr 2008 auf insgesamt 3.443 beratene Personen beliefen, darunter 252 (7%) Männer.“ (S. 22). Die Zahl von 3.443 Beratungsfällen stellt eine Bruttogröße dar, da von ZV Betroffene zum Teil mehrere Beratungsstellen aufsuchen. Diese Zahl der Mehrfachzählungen lag schätzungsweise zwischen 14 und 43%. Andererseits ist aber von einer hohen Dunkelziffer von ZV auszugehen, da nur ein - wahrscheinlich kleinerer - Teil von Betroffenen Beratungsstellen aufsucht.
An der Schulbefragung beteiligten sich 254 von 726 angeschriebenen Schulen, was einem Rücklauf von 35% entspricht. Bei etwa einem Drittel der antwortenden Schulen war ZV ein Thema.

Fast alle von ZV Bedrohten/Betroffenen, die im genannten Zeitraum eine Beratungs- und Schutzeinrichtung aufsuchten, hatten einen Migrationshintergrund. Die meisten sind in Deutschland geboren (32%), gefolgt von der Türkei (23%), Serbien/Kosovo/Montenegro (8%) und dem Irak (6%). 44% haben einen türkischen Migrationshintergrund. Hervorzuheben ist, dass weder der formale Indikator „Deutsche Staatsangehörigkeit“ noch die Länge der Aufenthaltsdauer in Deutschland vor ZV schützt bzw. diese Bedrohung abschwächt. 29% der Beratungssuchenden war bereits zwangsverheiratet worden, 71% der Betroffenen sahen sich mit einer angedrohten ZV konfrontiert. „Je älter die Personen, desto häufiger waren sie bereits gegen ihren Willen verheiratet.“ Von ZV bedroht waren bereits 30% zumeist weibliche Betroffene im Alter von unter 13 bis 17 Jahren. Auf die Altersgruppe der 18- bis 21-Jährigen entfielen ca. 40%. „Die jüngste Beratene war 9 Jahre, die älteste 55 Jahre alt“ (S. 26).

67% der von ZV Betroffenen waren bereits in ihrer Erziehung familiärer Gewalt ausgesetzt. Hinsichtlich der Durchsetzung von ZV waren über 70% von Beschimpfungen, Erniedrigungen, Drohungen und Erpressungen betroffen. Über die Hälfte war körperlichen Angriffen ausgesetzt; 27% wurden gar mit Waffen bzw. mit Mord bedroht. 11% gaben an, mit sexueller Gewalt und Belästigung konfrontiert worden zu sein. Hauptakteur der ZV war für 80% der Vater und für 62% die Mutter. 38% nannten den erweiterten Familienkreis.

Die Mehrheit der Betroffenen befand sich zum Zeitpunkt der Beratung in einer schulischen (37%) oder in einer beruflichen (21%) Ausbildung. „Die Betroffenen, die zu Beratungsbeginn bereits zwangsverheiratet waren, gaben zu 68% an, von einem Schul- oder Ausbildungsabbruch betroffen zu sein“ (S. 40). Generell ist davon auszugehen, dass die ZV in zahlreichen Fällen zu einem Schul- oder Ausbildungsabbruch führt. Dem entspricht, dass bereits Zwangsverheiratete altersunabhängig deutlich geringer qualifiziert und häufiger arbeitslos sind. ZV ist damit eindeutig ein wesentlicher Faktor der soziokulturell eigentätig reproduzierten Bildungseinschränkung/Selbstbenachteiligung.
52% der ZV betreibenden Elternhaushalte leben von eigener Erwerbstätigkeit, 33% von Transferleistungen und Renten und 14% sowohl von Transfer- und Erwerbseinahmen. 47% sind folglich auf Transferleistungen angewiesen.

Da - wie aus kritisch-wissenschaftlicher Perspektive zu erwarten - 83% der in der Untersuchung erfassten zwangsverheiratenden Eltern der islamischen Religionsgemeinschaft angehören, war - ebenfalls erwartungsgemäß - die Erhebung des Merkmals „Religion“ im Beirat der Auftragsstudie „umstritten“ bzw. Gegenstand einer „kontroversen Diskussion“(2). A priori ausgeschlossen bzw. „wegzensiert“ wurde damit eine begründungsanalytische Betrachtung der Bestimmungsgröße „religiös-normatives Orientierungsprofil“ als kausaler Faktor für ZV. Zugelassen wurde lediglich eine Erhebung der Religionszugehörigkeit zu ausschließlich „deskriptiven Zwecken“. Eine nähere Aufklärung der einstellungs- und handlungsleitenden Bedeutung islamischer Normen für ZV war demnach explizit unerwünscht und sollte weitestgehend ausgeklammert werden. „Mit der gewählten Methode und anhand der Datenlage konnte und sollte also nicht überprüft werden“, so die Autoren der Studie, „ob und welche Zusammenhänge die Religionszugehörigkeit/Religiosität mit Zwangsverheiratung hat“ (S. 36). Dennoch läst sich am Ergebnis wenig retuschieren: 83% der in den befragten Institutionen bekannt gewordenen Fälle von ZV fanden in einem islamisch geprägten Sozialmilieu statt. 9,5% entfielen auf das Jesidentum, 3% auf ein christliches und 1% auf ein hinduistisches Herkunftsmilieu. Von 2,5% wurde „keine Religionszugehörigkeit“ angegeben.

„In der Forschung“, so behaupten die Autoren undifferenziert, übergeneralisierend, ohne nähere Angaben/Verweise und wenn, dann nur für die unkritisch-auftraggebernahe „Meinungswissenschaft“ zutreffend, „besteht Einigkeit darüber, dass sich Zwangsverheiratungen nicht auf bestimmte religiöse Traditionen zurückführen lassen, sie kommen in unterschiedlichen sozialen, ethnischen und kulturellen Kontexten überall auf der Welt - und auch in Europa - vor“ (S. 9).
Vor dem Hintergrund der von den Autoren selbst ermittelten erdrückenden Dominanz islamischer Akteure von ZV kann man diese Aussage nur als ärgerliches und überdies völlig untaugliches Ablenkungsmanöver klassifizieren. Zwar ist ZV zunächst tatsächlich ein strukturelles Phänomen nicht nur islamisch geprägter, sondern generell vormoderner, religiös-patriarchalisch geprägter Standesgesellschaften und Sozialmilieus. Tatsache ist aber eben auch, dass insbesondere die islamische Form einer vormodern-patriarchalischen Lebenskultur ZV impliziert und effektiv tradiert. Insofern nämlich die vormoderne Konstitution der islamischen Herrschaftskultur samt der ihr innewohnenden Normativität im Vergleich zu anderen Kulturregionen durch keine gegenmächtige Modernisierungsbewegung entscheidend aufgebrochen und abgeschliffen wurde, erweist sich die islamische Form des Patriarchalismus und der ZV als besonders zählebig, resistent und quantitativ bestimmend. Indem dieser Tatbestand immer wieder verwischt wird, laufen Studien wie die hier behandelte Gefahr, ihre eigenen Resultate in obendrein sehr unglaubwürdiger Art und Weise zu entwerten.

(November 2011)

1)  Der Studie lag folgende Definition von ZV zugrunde: „Zwangsverheiratungen liegen dann vor, wenn mindestens einer der Eheleute durch die Ausübung von Gewalt oder durch die Drohung mit einem empfindlichen Übel zum Eingehen einer formellen oder informellen (also durch eine religiöse oder soziale Zeremonie geschlossenen) Ehe gezwungen wird und mit seiner Weigerung kein Gehör findet oder es nicht wagt, sich zu widersetzen.“ (S. 18).
2) Betrachtet man die Namen der Beiratsmitglieder sowie der Teilnehmer/innen des wissenschaftlichen Workshops zur Studie, dann fallen sofort Personen auf, die vor einigen Jahren Necla Kelek in der ZEIT angeprangert oder Beiträge zur Zementierung des Feindbildes Islamkritik in dem entsprechenden Buch von T. Schneiders beigesteuert hatten. So Heiner Bielefeldt, Monika Schröttle, Ursula Boos-Nünning und Birgit Rommelspacher.

Hartmut Krauss ist Sozial- und Erziehungswissenschaflter, Redakteur der in Osnabbrück erscheinenden Zeitschrift HINTERGRUND und Initiator des Arbeitskreises Kritischer Marxistinnen und Marxisten. Im Jahr 2008 gehörte Krauss zu den Initiatoren und Rednern der Kritischen Islamkonferenz.
Wir danken Herrn Krauss für die Genehmigung, seinen Text auf diesem Blog veröffentlichen zu dürfen.

Für unseren Leser Sven: So ist das mit den Zwangsehen...
06.12.2011 20:22:12
Für unseren Leser Sven: So ist das mit den Zwangsehen...
von N. Lightenment (P)

Zur Erklärung: Hier auf dem MRF-Blog gab es einen Artikel, der darüber berichtete, wie PI von links die taz ihre Kloake von Leserschaft damit amüsierte, dass sie über ein Foto von Familienministerin Kristina Schröder im Hochzeitskleid schrieb: "Die Bundesfamilienministerin warnt: Immer mehr Zwangsehen in Deutschland".  Wo immer jemand charakterlich pervertiert genug ist, um solche Witzeleien in die Welt zu bringen, wird sich jemand finden, der schäbig genug ist zu applaudieren. Diesen Part übernahm die SPD-Politikerin Caren Marks.

Und nun kommt ein Oberschlauberger hinzu. Unser Leser Sven. Der schrieb nämlich im Kommentarbereich, dass wir das alles gaaaaaaaaanz falsch sehen würden: Die taz und die Marks machten sich ja gar nicht über die Opfer von Zwangsehen lustig, sondern nur über die Schröder.

Wir Dummerchen! Wie konnten wir diese Tatsache übersehen! Jetzt haben wir das Prinzip verstanden. Mal eine paar Gedankenspiele...

- Wenn die taz mal gegen Broder sticheln will, dann zeigt sie wohl ein Foto, wie er durch die Fußgängerzone läuft, und schreibt drüber: "Im KZ ist wohl gerade Freigang." Wie wir jetzt dank Sven wissen, würde sich die taz dann nicht über Juden und KZ-Opfer lustig machen, sondern nur über Broder.

- Will die taz mal über Roberto Blanco lästern, dann könnte sie schreiben: "Gebt dem Nigger mal endlich eine Banane, damit er aufhört zu singen." Wir wir alle (dank Sven!) wissen, wäre das dann nicht rassistisch, denn die Kritik würde ja nur Roberto Blanco gelten.

- Würde die taz aber dann mal schreiben "Alle unsere Leser sind so schlau wie Sven..." dann... öh... ja, das wäre dann schwierig. Naja, das ist ein Sonderfall.

Link zum ursprünglichen Artikel:
http://www.menschenrechtsfundamentalisten.de/page8.php?post=761
SPD-Politikerin macht sich über Zwangsehen lustig
06.12.2011 13:25:55

SPD-Politikerin macht sich über Zwangsehen lustig
von Thomas Baader

Die linksalternative "tageszeitung" ("taz") ist für diverse Geschmacklosigkeiten bekannt - und auch dafür, dass ihre Journalisten jederzeit Ruf und Ansehen von Menschen über körperliche Unversehrtheit von Menschen stellen. So auch geschehen in der aktuellen Debatte über eine Studie über Zwangsehen: Bei der taz ist man mehr besorgt darüber, dass sich irgendwer beleidigt fühlen könnte, als dass man an einer Hilfe für die Opfer interessiert wäre.

Nun kam man sich bei der taz kürzlich besonders witzig vor, indem man unter die Schlagzeile "Die Bundesfamilienministerin warnt: Immer mehr Zwangsehen in Deutschland" ein Foto stellte, dass die Familienministerin Kristina Schröder und ihren Ehemann während ihrer Hochzeit zeigt. Es ist ein primitiver Lumpenhumor, der hinter diesem Einfall steckt, und der beim Leser irgendwie die Erwartung weckt, auf Seite 2 müsse es mit Negerwitzen weitergehen. Aber immerhin schafft es auch klare Fronten. Es zeigt, wie wichtig der taz das Thema Zwangsheirat ist: nämlich gar nicht.

Nun hat in einem freien Land jede Zeitung das Recht auf ihre eigenen Peinlichkeiten. Eine andere Dimension bekommt die Angelegenheit, wenn Politiker, zu deren Aufgabenbereich auch Frauenrechte gehören, öffentlich kundtun, dass sie Witze auf dem Rücken von zwangsverheirateten und vergewaltigten Frauen urkomisch finden.

In diesem Fall heißt die geschmacksverdorbene Ulknudel Caren Marks und ist
Sprecherin der Arbeitsgruppe „Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ der SPD-Bundestagsfraktion. Denn Frau Marks fand den Taz-Einfall so witzig, dass sie ihn prompt auf ihrer Facebookseite mit dem Kommentar "Fundstück des Tages" präsentierte:
http://de-de.facebook.com/Caren.Marks#!/photo.php?fbid=10150442155854625&set=pu.110161394624&type=1&theater

Von einer Frauenbeauftragten würde man Witze über Zwangsehen eigentlich genauso wenig erwarten wie KZ-Witze von einem Rassismusbeauftragten. Der Entgleisung der Frau Marks sollte eine rasche Entschuldigung folgen. Das Selbstverständnis, das diese Frau von ihrem Arbeitsbereich hat, ist ein handfester Skandal.

Pressemitteilung Peri e. V.: Die unbequeme Wahrheit einer Studie
05.12.2011 12:49:52
Pressemitteilung Peri e. V.
Die unbequeme Wahrheit einer Studie


Peri e.V., Verein für Menschenrechte und Integration, fordert aufgrund aktueller Ereignisse ein stärkeres Engagement seitens Politik und Gesellschaft gegen Zwangsheirat und Ehrenmorde. Zudem appellieren wir an Journalisten und Wissenschaftler, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und einer Verharmlosung dieser Verbrechen nicht weiter das Wort zu reden. Hinter den Zahlenwerten diverser Studien, mit denen politisch jongliert wird, verbergen sich menschliche Tragödien, die auf Nummern und Prozente reduziert werden. Zwei dieser "bürokratisch-wissenschaftlichen Aktennotizen" sind die nachfolgenden aktuellen Beispiele:

Die im neunten Monat schwangere Zorica H. (21) wurde im Februar dieses Jahres von Harun A., der ein uneheliches Kind als Schande empfand, mit 165 Messerstichen getötet. Bei der Beseitigung der "Schande" half ihm sein Komplize Vedat, der die junge Frau festhielt, während der Täter zustach.

Die junge Kurdin Arzu Ö. wurde vor vier Wochen von ihrer eigenen Familie verschleppt. Die Polizei geht davon aus, dass der Grund für die Entführung darin zu sehen ist, dass Arzu einen deutschen Freund hatte, und dass sie wohl nicht mehr am Leben ist. Arzus Vater hatte zuvor noch versucht, einen "passenden" Ehemann für seine Tochter in der Türkei zu finden. Der Fall illustriert, auf welche Art die Phänomene Ehrenmord und Zwangsheirat miteinander verwoben sind.

Die kürzlich veröffentlichte Studie zur Zwangsheirat, die vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegeben wurde, liefert alarmierende Zahlen. So sind 30 Prozent der durch diese Studie ermittelten Betroffenen noch minderjährig. Der deutsche Staat steht daher in der Pflicht, an den Schulen weitaus mehr Aufklärung und Prävention zu leisten, als das bisher geschieht. Besonders Lehrkräfte sind für diese Problematik entsprechend zu schulen und zu sensibilisieren, sodass im Falle der drohenden Zwangsverheiratung einer Schülerin oder eines Schülers interveniert und nicht weggeschaut wird.

Die Reaktion, die in Teilen der Presse stattfindet, befremdet uns, da oftmals der Versuch unternommen wird, das Problem kleinzureden, und der Eindruck erweckt wird, dass die Zahl der von Zwangsheirat Betroffenen vernachlässigbar sei. So kommentiert Serap Cileli, Vorsitzende von peri e.V.: "Es ist beschämend, wie die Wissenschaft und Politik an der eigentlichen Fragestellung, der konkreten Hilfe für Betroffene, vorbeidiskutieren und den Fokus auf Belanglosigkeiten lenken."

Die Studie geht von 3.443 registrierten Fällen aus. Die Dunkelziffer dürfte um einiges höher sein, zumal auch ein nicht unerheblicher Teil der angeschriebenen Beratungsstellen (615 von 1.445) überhaupt nicht geantwortet hat und die entsprechenden Zahlen nun in der Studie nicht auftauchen. Aber völlig abgesehen davon muss man, wie auch in vergleichbaren Fällen (Kindesmissbrauch, häusliche Gewalt etc.), realistischerweise davon ausgehen, dass die Zahl der tatsächlich Betroffenen um ein Vielfaches höher anzusetzen ist, als die Erfassung der bekannt gewordenen Fälle suggeriert. Dass unter den 3443 Fällen Mehrfachnennungen auftauchen können, weil dieselbe Person mehrere Beratungsstellen aufgesucht haben könnte, dürfte vor diesem Hintergrund kaum ins Gewicht fallen.

Die Studie ergab außerdem, dass 83 % der Betroffenen aus muslimischen Familien stammen und in 59,4 % die Familie stark religiös geprägt ist. Dass es deswegen unter Wissenschaftlern und Journalisten nun ebenfalls zu reflexhaften Abwehrreaktionen kommt, erscheint uns seltsam und nicht nachvollziehbar. Der Verein Peri kann durch seine Jahre lange Praxisarbeit bestätigen, dass Muslime die Bevölkerungsgruppe in Deutschland darstellen, die am häufigsten von Zwangsheirat betroffen ist. In diesem Zusammenhang finden wir es auch irritierend, dass ein Teil der an der Studie beteiligten Wissenschaftler die Religionszugehörigkeit der Betroffenen am liebsten gar nicht erst ermittelt hätte, wie das "Handelsblatt" berichtet. Welche Art von Wissenschaftlichkeit soll das denn sein, wenn Religion als möglicher (!) Faktor von vorneherein in der Betrachtung und Untersuchung ausgeschlossen wird? Kritiker der Bundesfamilienministerin stoßen sich zudem auch an ihrer Forderung, dass "manche traditionelle Wurzeln endgültig durchtrennt" werden müssten und befürchten dadurch eine Schürung antimuslimischer Ressentiments. Wir fragen: Was ist falsch daran, die Aufgabe von solchen Traditionen einzufordern, die Zwangsheiraten überhaupt erst ermöglichen oder begünstigen? Wer eine derartige Forderung schon für ein "antimuslimisches Ressentiment" hält, der müsste ja im Grunde selbst die Ansicht vertreten, dass Zwangsehen unverzichtbarer Bestandteil der muslimischen Identität wären.

Offenbar ist es darüber hinaus vielen Medien entgangen, dass es unter den Kritikern auch Wissenschaftler gibt, die eine wohlwollende Haltung gegenüber der als islamistisch kritisierten Gülen-Bewegung einnehmen. In solchen Fällen wäre es die Aufgabe von Journalisten, kritisch zu hinterfragen, welche Motive hinter den Angriffen auf Ministerin Schröder stecken. Auch scheinen nur wenige Medien zur Kenntnis genommen zu haben, dass völlig unabhängig von der in der Öffentlichkeit hitzig diskutierten Zwangsheiratsstudie des Bundesfamilienministeriums eine Studie der Leuphana Universität Lüneburg existiert, die zu dem Schluss gelangt, dass "der Islam selbst eine Ursache dieser patriarchalen Strukturen ist".

Peri e. V. fordert eine Ächtung geschlechtsspezifischer Gewalt und eine ehrliche, offene Debatte über die Ursachen. Mit Nachdruck weisen wir alle Versuche zurück, diese Verbrechen zu relativieren oder zu instrumentalisieren. Die Bundesregierung ist aufgefordert, Betroffene mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu schützen. Unangemessen und unsachlich argumentierende Journalisten und Wissenschaftler sollten sich die Frage stellen, ob sie ernsthaft glauben, dass mit ihrer Vorgehensweise jungen Frauen wie Arzu geholfen wird.


Kontakt für weitere Informationen:

Thomas Baader
Pressesprecher peri e.V.
Bachgasse 44
D-69469 Weinheim

E-Mail:
kontakt@peri-ev.de
Website:
www.peri-ev.de

Weinheim - Veröffentlicht von pressrelations


Link zur Pressemitteilung:
http://www.pressrelations.de/new/standard/dereferrer.cfm?r=476029
Zwangsheiratsstudie: Sozialwissenschaftler Hartmut Krauss kritisiert die Kritiker
04.12.2011 22:27:40
Lesehinweis

„In der Forschung“, so behaupten die Autoren undifferenziert, übergeneralisierend, ohne nähere Angaben/Verweise und wenn, dann nur für die unkritisch-auftraggebernahe „Meinungswissenschaft“ zutreffend, „besteht Einigkeit darüber, dass sich Zwangsverheiratungen nicht auf bestimmte religiöse Traditionen zurückführen lassen, sie kommen in unterschiedlichen sozialen, ethnischen und kulturellen Kontexten überall auf der Welt - und auch in Europa - vor“ (S. 9).
Vor dem Hintergrund der von den Autoren selbst ermittelten erdrückenden Dominanz islamischer Akteure von ZV kann man diese Aussage nur als ärgerliches und überdies völlig untaugliches Ablenkungsmanöver klassifizieren. Zwar ist ZV zunächst tatsächlich ein strukturelles Phänomen nicht nur islamisch geprägter, sondern generell vormoderner, religiös-patriarchalisch geprägter Standesgesellschaften und Sozialmilieus. Tatsache ist aber eben auch, dass insbesondere die islamische Form einer vormodern-patriarchalischen Lebenskultur ZV impliziert und effektiv tradiert. Insofern nämlich die vormoderne Konstitution der islamischen Herrschaftskultur samt der ihr innewohnenden Normativität im Vergleich zu anderen Kulturregionen durch keine gegenmächtige Modernisierungsbewegung entscheidend aufgebrochen und abgeschliffen wurde, erweist sich die islamische Form des Patriarchalismus und der ZV als besonders zählebig, resistent und quantitativ bestimmend. Indem dieser Tatbestand immer wieder verwischt wird, laufen Studien wie die hier behandelte Gefahr, ihre eigenen Resultate in obendrein sehr unglaubwürdiger Art und Weise zu entwerten.
http://www.gam-online.de/text-Zwangsverheiratung%20zwischen.html
Zwangsheiratstudie und die Rolle des Islam: Alles schon da gewesen!
04.12.2011 10:11:06
Lesehinweis

Für neuen Streit sorgt derzeit eine im November veröffentlichte Untersuchung zur „Zwangsverheiratung in Deutschland“, die Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) entstanden ist. Sie wurde Anfang November in Berlin vorgestellt und erhitzte nach einer islamkritischen Interpretation von Bundesministerin Kristina Schröder (CDU) die Gemüter, obwohl eine wenige Wochen ältere Studie der Leuphana Universität Lünebürg vergleichbare Aussagen zur Rolle des Islam beinhaltet.
[...]
Sebastian Edathy, SPD-Innenexperte fühlte sich bemüßigt, Bundeskanzlerin Angela Merkel die Entlassung der Ministerin nahe zu legen. Schröder setze nicht auf Inhalte, sondern handle ideologisch, so Edathy gegenüber dem Handelsblatt. Auch die Journalisten C. Akyol & E. Ippolito bei der taz deuteten die Stellungnahme in der regelmäßig kirchenfreundlichen FAZ zur Untersuchung als eine „Peinlichkeit“ der im Ministerium zuständigen „Kaffeesatzleserin“.
Deutlich weniger Empörung entstand hingegen, als Mitte Oktober die Leuphana Universität Lüneburg letzte Ergebnisse einer Studie (DOI: 10.1080/03906701.2011.581801) zur kulturellen Entwicklung vom Islam beeinflusster Menschen veröffentlichte. Zur „ausgeprägten Ungleichbehandlung von Mann und Frau in muslimischen Staaten“ heißt es da, dass anscheinend „der Islam selbst eine Ursache dieser patriarchalen Strukturen ist.“
http://www.wissenrockt.de/2011/12/04/religionskritik-nein-blos-nicht-22775/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=religionskritik-nein-blos-nicht
Zwangsheiratsstudie: Wer sind die Kritiker der Familienministerin wirklich?
03.12.2011 23:45:56

Zwangsheiratsstudie: Wer sind die Kritiker der Familienministerin wirklich?
von Thomas Baader

Die Debatte um die Studie zum Thema "Zwangsheirat" und die Frage nach ihrer korrekten Interpretation haben die Medien in den letzten Tagen stark beschäftigt. Was weniger Beachtung fand: Die Stellungnahme, mit der eine scharfe Kritik an Bundesfamilienministerin Kristina Schröder geübt wurde, wurde unter anderem unterschrieben von Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning.

Wer ist Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning?

Wir erinnern uns:

"Fethullah Gülen, dessen Anhänger sich in der nach ihm benannten Bewegung zusammenfinden, ist ein Islamist und türkischer Nationalist. [...]
Die Organisatoren der Bochumer Konferenz - 'Interkultureller Dialog e.V.' 'Interkulturelles Dialogzentrum e.V.' und 'Rumiforum am Rhein' - sind ausnahmslos dem Gülen-Netzwerk zuzurechnen. Zum 'wissenschaftlichen' Beirat gehört unter anderem die Professorin Dr. Ursula Boos-Nünning, Erziehungswissenschaftlerin an der Uni Duisburg-Essen, die 2006 Mitunterzeichnerin des berüchtigten Aufrufs 'Gerechtigkeit für die Muslime!' war, welcher Islamkritikerinnen wie Necla Kelek und Seyran Ates diffamiert und den Versuch unternimmt, die Benennung islamisch begründeter Frauenrechtsverletzungen zu tabuisieren."
http://hpd.de/node/9661?page=0,0
http://hpd.de/node/9661?page=0,1

Somit dürften Herkunft und Stoßrichtung der Attacke gegen die Familienministerin klar sein.

Zwangsheirat: Der Unfug der Kritiker
03.12.2011 23:19:35
Lesehinweis

Schröder hatte geschrieben: “3443 Fälle von Zwangsverheiratungen haben die Beratungsstellen in Deutschland für das Jahr 2008 registriert.” Davon seien aber nur 40 Prozent tatsächlich vollzogene Zwangsverheiratungen, 60 Prozent dagegen lediglich angedroht. In der Tat, eine komplette Umdeutung. Statt diese Zahlen zu verharmlosen, hätten sich die “Süddeutsche” oder auch diese Wissenschaftler einmal die Frage stellen können, warum denn die meisten Zwangsverheiratungen nur angedroht werden. Ganz einfach: Weil wir hier nur über die Fälle reden, die zu den Beratungsstellen vorgedrungen sind – ein denkbar geringer Prozentsatz ALLER Zwangsverheiratungen in Deutschland. Von denen schaffen es offenbar 60%, u.a. mit Hilfe der Beratungsstellen, diesem Schicksal (vorerst?) zu entkommen. Vom großen Rest sicher nicht. Aber die Opfer sind der “Süddeutschen” hier keine Zeile wert. Hauptsache ist ja, man kann sich über Frau Schröder erheben und ihr einen “Zungenschlag” und “islamophoben Unterton” unterstellen – für den man noch nicht einmal Belege glaubt anführen zu müssen. Oder liegt der Beleg etwa in der Schröderschen Behauptung, dass “nach Angaben der Betroffenen 83,4 Prozent der Eltern Muslime seien”? Das sei schlichtweg falsch, werden “die Wissenschaftler” zitiert, befragt worden seien lediglich Mitarbeiter in Beratungsstellen. Aha. Skandalös. Wieder eine komplette Umdeutung.
http://www.wadinet.de/blog/?p=7836
Necla Kelek: In der Zwangsheiratsdebatte wird die Rolle des Islam geleugnet
03.12.2011 19:56:15
Lesehinweis

Wer die gesellschaftliche Dimension von Religion negiert, macht einen methodischen Fehler, kommt in der Analyse zu schrägen Ergebnissen und zieht die falschen Schlüsse. Ich bin mir sicher, das Ergebnis einer empirisch sauberen Erhebung über Zwangs- und arrangierte Ehen mit dieser Fragestellung wäre weitaus dramatischer, als die Studie jetzt vorgibt. Grund für diesen wissenschaftlichen Unsinn ist der wissenschaftliche Beirat der Studie. Die dort unter anderem versammelten Professorinnen Ursula Boos-Nüning, Birgit Rommelsbacher und Gaby Straßburger und ihre Mitstreiter in den Instituten setzen seit Jahren alles daran, die „Kulturalisierung“ von Integrationsproblemen speziell auch der Heiratspraxis zu verhindern. Sie meinen jetzt der Ministerin in einer Protestnote unterstellen zu müssen, man habe sie hintergangen, weil entgegen ihrem ausdrücklichen Votum der Islam in der Bewertung von Zwangsheirat erwähnt wurde. Der Islam hat nach Auffassung dieser Universitätsprofessorinnen kausal mit Zwangsheirat nichts zu tun, wer anderes behauptet wird von den Migrationsbeamten „zwangsrelegiert“. Nach dem Motto: Was erlauben Sie sich, Frau Ministerin.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13748921/Wenn-Forscher-die-fatale-Rolle-des-Islam-leugnen.html
Afghanistan: Vergewaltigungsopfer soll Vergewaltiger heiraten
02.12.2011 22:29:30
Lesehinweis

Wenn Gulnaz über ihre Vergewaltigung spricht, erinnert sie sich vor allem an den Geruch ihres Peinigers. Er, der Metallarbeiter, roch nach Schmutz, nach Metall, nach Schweiß. Sie hält sich einen Teil ihres Kopftuches über Mund und Nase, die braunen Augen blicken traurig in die Kamera, während sie spricht: „Er hatte schmutzige Kleider an. Als meine Mutter kurz das Haus verließ, kam er herein, schloss Türen und Fenster. Ich begann zu schreien, aber er drückte mir einfach seine Hand auf den Mund.“
[...]
Nach islamischem Gesetz, der Scharia, interessiert die Vergewaltigung aber kaum jemanden. Vielmehr wird die Tatsache verurteilt, dass die junge Frau unverheiratet Geschlechtsverkehr mit einem verheirateten Mann hatte. Sie wird wegen Ehebruchs verurteilt. Zwölf Jahre muss sie ins Gefängnis, der Täter wird zunächst zu einer gleich hohen Strafe, nach Einspruch dann zu sieben Jahren Haft verurteilt.
[...]
Zunächst wird ihr Antrag auf Haftverkürzung genehmigt, sie soll „nur“ noch drei Jahre ihrer Haft absitzen. Dann macht ihr das Justizministerium ein Angebot: Sie kann mit ihrer Tochter auch sofort frei kommen. Allerdings nur unter einer Bedingung: wenn sie ihren Vergewaltiger heiratet. Was für westliches Verständnis unfassbar klingt, ist in Afghanistan Alltag.
http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/%C3%9Cberblick/Chronik/3904226-6/vergewaltigte-frau-muss-peiniger-heiraten-um-aus-haft-zu-kommen.csp
Aktion 3. Welt Saar wendet sich gegen Relativierungen der Zwangsheiratsstudie
02.12.2011 17:52:30
Lesehinweis

Die von zahlreichen Medien aufgegriffene Stellungnahme wirft Schröder vor, Mehrfachzählungen von Betroffenen, die mehr als eine Beratungsstelle aufgesucht haben, nicht zu berücksichtigen. [...] Aus Sicht der Aktion 3.Welt Saar zielt die Kritik am Kern vorbei, denn sie unterschlägt, dass von 1445 angeschriebenen Beratungseinrichtungen ein erheblicher Teil nicht geantwortet hat. Außerdem konnten nur solche Betroffene erfasst werden, die die hohe Schwelle überwanden, eine Beratung aufzusuchen. "Folglich ist von einer sehr hohen Dunkelziffer auszugehen, die Gesamtzahl dürfte die veröffentlichte Fallzahl sogar deutlich übersteigen", so Alex Feuerherdt. Ebenso relativieren die Kritiker/innen die Rolle der muslimischen Religionszugehörigkeit des überwiegenden Teils betroffener Familien. "Auch dies geht an der Sache vorbei", so Alex Feuerherdt: "Zwar ist Religion nicht die Ursache von Praktiken wie Zwangsverheiratung, aber sie dient häufig deren Legitimation und trägt damit wesentlich zu ihrer Durchsetzung und Aufrechterhaltung bei."
http://www.scharf-links.de/41.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=20243&tx_ttnews%5BbackPid%5D=7&cHash=ecc7fbd902
Die Lösung: Eine neue Studie zum Thema "Zwangsheirat", bei der sich niemand angegriffen fühlen muss
01.12.2011 19:42:22
Die Lösung: Eine neue Studie zum Thema "Zwangsheirat", bei der sich niemand angegriffen fühlen muss
von N. Lightenment (P)

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXheiratXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXBetroffeneXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXAusgrenzungXXXXXXXXXXXXXXXXXXXwenigerXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXfreiwilligXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXarrangierteXXXXXXXXXXXXXXXXXXXüberallXXXXXXXXXXXXXXXXsinkendXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXübertriebenXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXVerständnisXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXvorsichtigXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXToleranzXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXgeringXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXhilfreichXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXEinzelfälleXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXkultursensibel.
Die Faschistin Kristina Schröder macht uns die heile Multikultiwelt kaputt mit ihrem Zwangsheiratsfimmel
01.12.2011 19:29:26

Lesehinweise

Die Frage, ob bei der Studie auch die Religionszugehörigkeit erfragt werden soll, hatte bereits im Vorfeld für heftige Diskussionen unter den Wissenschaftlern gesorgt. Deshalb steht in der Studie: Mit dem Beirat habe man sich darauf verständigt, "dass beides - Religionszugehörigkeit und Religiosität - lediglich zu deskriptiven Zwecken im Rahmen der Erhebung auf Basis der Falldokumentation abgefragt werden sollte". Es geht um den alten Streit, ob Religion etwas mit Gewalt zu tun haben kann oder nicht. Ob es besser ist, wenn man über Zwangsehen und Ehrenmorde spricht, überhaupt nicht auf den Glauben der Täter zu schauen, weil man damit stigmatisiert? Oder ist es nicht unbedingt nötig, die Dinge beim Namen zu nennen, um Opfer besser schützen zu können?
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,800786,00.html

Familienministerin Kristina Schröder verzerrt die Ergebnisse einer Studie, die sie selbst erstellen ließ. Als Grund vermuten die Verfasser islamophobe Tendenzen.
http://taz.de/Familienministerin-Schroeder-zu-Zwangsehen/!82922/

Das Thema ist heikel: Zwangsverheiratungen in Deutschland.Da können schnell antiislamische Ressentiments geschürt werden. Ein Umstand, der auch den Autoren der Studie bewusst war. Ministerin Schröder schien das jedoch herzlich egal zu sein. Ihr Aufsatz löste unter beteiligten Wissenschaftlern Empörung aus.
http://www.sueddeutsche.de/politik/familienministerin-in-der-kritik-wissenschaftler-attackieren-schroeder-fuer-islamophobe-untertoene-1.1221681

Nackte Solidarität
30.11.2011 18:09:41
Lesehinweis

Aliaa Magda Elmahdy wird in Ägypten als geistig gestört und als Prostituierte beschimpft, nachdem die Bloggerin Nacktfotos von sich im Internet veröffentlichte. Jetzt zeigen sich Dutzende Frauen im Nachbarland Israel solidarisch - und lassen ebenfalls die Hüllen fallen. Auch Elmahdy kämpft weiter und kritisiert scharf die ägyptischen Männer.
http://www.sueddeutsche.de/politik/unterstuetzung-fuer-aegyptische-bloggerin-nackte-solidaritaet-1.1195301
Sexuelle Übergriffe auf Journalistinnen in Kairo
29.11.2011 22:36:51
Lesehinweis

«Ich dachte, ich würde sterben», zitierte die Zeitung «Le Figaro» die französische Reporterin Caroline Sinz. Sinz wurde nach eigenen Angaben am Rande des Tahrir-Platzes in Kairo von einer Horde Jugendlicher überfallen und sexuell bedrängt. Ähnliche Erfahrungen soll eine Bloggerin gemacht haben. Die ägyptisch-amerikanische Journalistin Mona al-Tahawy wurde nach eigenen Angaben in Kairo von der Polizei geschlagen, festgenommen und sexuell misshandelt.
http://www.zeit.de/news/2011-11/25/unruhen-sexuelle-uebergriffe-auf-journalistinnen-in-kairo-25160802

Hartmut von Hentig: Einen Schritt vor und fünf zurück
28.11.2011 22:15:42

Lesehinweise

Er wolle „den wiederholten Aufforderungen von Freunden und Kritikern genügen“, endlich klar Stellung zu beziehen, schreibt Hentig. Dann bezeichnet er den Missbrauch an der Odenwaldschule – der über Jahrzehnte hinweg mutmaßlich mehrere hundert Kinder und Jugendliche betraf – als nicht entschuldbares Verbrechen. Dass diese Übergriffe dem früheren OSO-Leiter Gerold Becker anzulasten seien, „trifft niemanden härter als seinen engsten Freund“, so Hentig. Anschließend bittet er die Opfer, dem inzwischen verstorbenen Becker die Verzeihung zu gewähren, „um die er sie noch lebend gebeten hat“. Er habe Mitgefühl für die Betroffenen und wisse inzwischen selbst, wie es sei, wenn einem nicht geglaubt werde. Aber: „Eine Abkehr von dem toten Freund nützt niemandem und ist von mir nicht zu erwarten.“ Kein Wort verliert Hentig über seine eigenen Äußerungen, nachdem der Missbrauchsskandal öffentlich geworden war. Nichts über seine Einschätzung, Becker sei trotz allem einer der größten Pädagogen der Neuzeit. Nichts über seinen Verdacht, Becker könne allenfalls von Schülern verführt worden sein.
http://www.fr-online.de/missbrauch/odenwaldschule-ein-rettungsversuch-unter-freunden,1477336,11214382.html

Er bitte darum 'im Mitgefühl für die Kränkung, dass man ihnen als Erwachsenen nicht geglaubt hat. Was das bedeutet, habe ich im letzten Jahr gründlich gelernt'. Wieder einmal kann es Hentig nicht lassen, sein eigenes Leiden hervorzuheben und sich selbst als Opfer darzustellen. So hatte er es bereits in einem Zeitschriftenaufsatz getan. In dem jetzt veröffentlichten Text räumt Hentig aber immerhin ein, dass Becker die Verbrechen tatsächlich anzulasten sind. Hentig ergänzt, eine Abkehr von dem toten Freund würde niemandem nutzen und sei nicht von ihm zu erwarten. Das hat auch niemand verlangt. Hat man aber nicht erwarten dürfen, dass Hentig den Opfern mit jener Menschlichkeit begegnet, die er in der Theorie zum Maßstab der Pädagogik erhoben hatte?
http://www.sueddeutsche.de/y5w381/338741/Klaerungsversuch.html

Frauenrechte und Islam in Malaysia
24.11.2011 07:50:30
Lesehinweis

In den späten achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bildete sich in Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia, eine kleine Gruppe politisch engagierter Journalistinnen, Anwältinnen und Wissenschaftlerinnen, um zu erörtern, ob die neue islamische Ordnung, deren Durchsetzung diese Frauen gerade miterlebten, tatsächlich durch den Koran gerechtfertigt sei. Malaysia war bis dato ein Land, in dem der Islam, obgleich offizielle Staatsreligion, das Leben der Einzelnen nicht sonderlich beeinflusste. Das sollte sich damals ändern. Unter dem Einfluss junger Akademiker, die von ihren Studien in Mekka und Kairo zurückkehrten und eine Rückkehr zum „wahren“ Islam anstrebten, war es zu einer konservativ-religiösen Umwälzung der Gesellschaft und zur Implementierung sogenannter „islamischer Werte“ in Politik und Recht gekommen. Im Fernsehen und in den Zeitungen wurden Frauen von Gelehrten aufgefordert, sich ihren Männern unterzuordnen. Diese Morallehrer legitimierten häusliche Gewalt als kostengünstige Maßnahme gegen weiblichen Ungehorsam und feierten Demut als weibliche Tugend.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/frauen-im-islam-welche-chancen-hat-der-islamische-feminismus-11536377.html
473 Elemente gesamt 1  ...  6  7  8  9  10  ...  16 

<< Alle Kategorien