DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN
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Minderheiten haben kein Rassismus-Gen
12.10.2010 14:38:08

von N. Lightenment (P)

Bei
ZEIT Online lesen wir folgenden Satz:

"Eine Professorin für Rassismusforschung versucht nachzuweisen, dass die »strukturell benachteiligten Schüler« türkischer oder arabischer Herkunft per definitionem nicht zum Rassismus fähig seien, weil sie ja eine machtlose Minderheit darstellten."

Wer einer Minderheit angehört und dazu selbst noch relativ machtlos ist, kann also gar nicht rassistisch sein... schade nur, dass das dem einen oder anderen weißen Kleinbauern im Südafrika zur Zeit der Apartheid oder diversen sudetendeutschen Arbeitslosen in der Tschechoslowakei nicht bewusst gewesen ist.  Vielleicht wussten diese Leute ja aber auch einfach gar nicht, dass sie in ihrem Land nur eine Minderheit darstellten? Dann wäre es ja wieder verzeihlich...

Auf jeden Fall sollte der Ansatz der genannten Professorin weiterverfolgt werden, denn in ihm steckt die Lösung aller Rassismusprobleme: Einfach mal möglichst viele Europäer (die ja ihrer Definition gemäß selbstverständlich zum Rassismus fähig sind) in China oder Indien ansiedeln, wo sie dann den Status einer Minderheit haben... und hokuspokus verwandeln sich alle Rassisten über Nacht zu Antirassisten.

Das darauf vorher noch niemand gekommen ist!

Erfahrungen einer Lehrerin mit dem Thema Integration
12.10.2010 13:22:59
von Tabu (P)

Ich kam frisch aus dem Referendariat und meine erste Stelle war an einer Gesamtschule. Dort sollte ich auch einen Förderkurs (Jahrgangsstufe 6) unterrichten mit künftigen Real -und Hauptschülern. Ich war zwar für Lehramt an Gymnasien ausgebildet worden, aber ich freute mich über meine erste, relativ gut bezahlte Stelle, auf neue Erfahrungen und war für alles offen.
 
Dass es in der Klasse von 20 Schülern ganze drei deutsche Kinder gab, erschütterte mich dann doch etwas. Auch die Eltern dieser drei Kinder waren besorgt, ob das Niveau doch nicht sehr leiden würde. Aber sprachliche Probleme gab es eigentlich nicht – viele sprachen mit italienischem, kroatischem oder türkischem Akzent und die Grammatik stimmte nicht immer („Gehst Du Kino?“), aber sie konnten sich alle fließend verständigen.
 
Eines Tages allerdings saß ein neues Mädchen in der Klasse. Die Klassenlehrerin teilte mir mit, dass A. kein Wort Deutsch spreche und frisch aus der Türkei käme. Die anderen türkischen Mädchen könnten ihr ja übersetzen helfen, Englisch habe sie bereits gehabt.
Warum ich gerne "tagesthemen" schaue
11.10.2010 22:55:46
von N. Lightenment (P)

Tagesthemen am 11.10.2010... es geht eine ganze Weile lang um Seehofer. Nachdem mehrfach und wiederholt klargestellt wurde, dass dessen Äußerungen echt nichts Gutes darstellen, sagt Caren Miosga: "Und jetzt dazu ein Kommentar von Jörg Schönborn..." Und ich denke: "Wieso Kommentar? Das wurde doch schon eben die ganze Zeit sowieso kommentiert..."

Warum haben eigentlich Nachrichtensendungen, die die traditionelle scharfe Trennung zwischen Berichterstattung und Meinungsbildung ohnehin schon aufgegeben haben, überhaupt noch "Kommentare"? Doppelt gemoppelt hält besser.

Dann geht es um Stuttgart 21. Caren Miosga sagt, dass "Planfeststellungsverfahren" ein schlimmes Wort sei (wortwörtlich).

Vielleicht sagte sie aber auch "Planfeststellungsbeschluss", das weiß ich nicht mehr genau.

Ist ja auch egal. Es sind ja beides sehr schlimme Wörter.

Gerüchteweise brach Frau Miosga nach der Sendung ein Fingernagel ab. Der Zeigefinger war nämlich durch ständiges moralisches Erhobensein leicht überbelastet worden.
Manche nennen es "wetterwendisch" - Wir nennen es "westerwellisch"
11.10.2010 13:15:13
Lesehinweise

Vor ein paar Wochen...

Bundesaußenminister Guido Westerwelle warf Sarrazin vor, Rassismus oder gar Antisemitismus Vorschub zu leisten.
http://www.rp-online.de/politik/deutschland/Dobrinth-Der-Typ-hat-einen-Knall_aid_899702.html

... und heute:


Westerwelle nimmt Thilo Sarrazin in Schutz
In der Debatte um Integration fordert der FDP-Vorsitzende, Einwanderer müssten „unser Wertesystem akzeptieren“. Westerwelle vertrat die Auffassung, „dass die Meinungsfreiheit auch sehr kontroverse Bücher ertragen“ müsse.
http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~E164251CDEE81444580CD5543924D6BBE~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Impressionen von der Buchmesse: Perfekte Integration
10.10.2010 18:25:11
von Konservativ (P)

Es war der 10. Oktober des Jahres 2010, als wir uns aufmachten, die Frankfurter Buchmesse aufzusuchen. Wir, das war eine kleine Delegation von Autoren des Blogs „Die Menschenrechtsfundamentalisten“ – engagiert, neugierig, jung (na ja), aufgeschlossen.
 
Die Frankfurter Buchmesse ist immer wieder ein besonderes Ereignis. Man latscht durch verschiedene Hallen, folgt Hinweisschildern (mit aussagekräftigen Beschriftungen wie „Sachbücher“) und hofft darauf, dem einen oder anderen Autor dieses Mal vielleicht doch leibhaftig begegnen zu können.
 
Benutzt man zur Anreise die öffentlichen Verkehrsmittel, namentlich S- und U-Bahnen, so fällt in einer Stadt wie Frankfurt sofort auf, dass man einer gewissen Anzahl Kopftuch tragender Frauen angesichtig wird. Viele schieben einen Kinderwagen oder haben kleine Jungen bzw. kleine Mädchen (ihrerseits mit und ohne Kopftuch) an der Hand.
Neue Vorwürfe gegen Sarrazin
10.10.2010 17:37:30
von Philipp (P)

Neue Vorwürfe gegen den ehemaligen Berliner Finanzsenator Sarrazin, der jüngst mit seinen Thesen zu Bildungs-, Einwanderungs- und Kulturpolitik für Aufsehen sorgte, könnten ein juristisches Nachspiel haben. Konkret könnte ihm sein Bucherfolg zum Verhängnis werden:

Fußball wirkt integrierend (aber bei wem?)
08.10.2010 23:47:56
Lesehinweise

Vor dem Spiel...

Mesut Özil hat sich entschieden, für Deutschland zu spielen: Wird er im Stadion von Türkei-Fans ausgepfiffen?
Ciftci: "Es gibt bestimmt ein paar, die pfeifen. Aber im Grunde sind alle stolz, dass ein türkischer Spieler bei Real Madrid ist. Es ist ihm auch keiner böse, dass er sich für Deutschland entschieden hat."
http://www.wa.de/sport/regionalsport/boenen/scheisstuerke-kommt-immer-951409.html

...und nach dem Spiel:

Bis zur 79. Minute war es kein angenehmer Abend gewesen für den türkischstämmigen deutschen Nationalspieler. In der hitzigen Atmosphäre des Berliner Olympiastadions pfiffen die türkischen Zuschauer gnadenlos, wenn der "verlorene Sohn" auch nur in die Nähe des Balls kam. Mitte der ersten Hälfte mischten sich am Freitagabend auch noch Buhrufe ins akustische Sammelsurium der Gäste-Fans. Özil brauchte angesichts der in dieser Form nicht erwarteten Antipathie-Kundgebungen einige Zeit, um zu seinem Spiel zu finden. Auch die deutschen Fans schienen überrascht.Erst nach einer halben Stunde reagierten sie mit "Mesut Özil-Sprechchören".
http://www.nordbayern.de/sport/pfiffe-und-buhrufe-ozil-gab-tore-antwort-1.227575

Depp ist auch dann Depp, wenn es ein moralisierender Depp ist
08.10.2010 20:21:17
von N. Lightenment (P)
 
Internetforen sind etwas Schönes. Leute, die sonst niemals miteinander geredet hätten, kommen ins Gespräch, tauschen sich aus, können dadurch andere Standpunkte nachvollziehen…
Soweit die Theorie. Vor einigen Jahren gab es mal in einem solchen Forum eine Debatte zwischen zwei Nutzern, die ich hier gerne in Auszügen dokumentieren möchte. Nicht, dass diese Debatte irgendetwas Besonderes gewesen wäre. Ich dokumentiere sie, weil sie mittlerweile längst aus dem Forum verschwunden ist (wofür man dem zuständigen Moderator eigentlich schon wieder dankbar sein müsste) und eben gerade weil ich sie nicht für besonders, sondern für eher besonders typisch halte. Gegenstand war der Kulturrelativismus, wobei einer der beiden Gesprächspartner zuvor schon deutlich gemacht hatte, dass Kulturrelativismus für ihn ein positiver Begriff sei.
Lösungsvorschläge von Sarrazin: Wer lesen kann, ist mal wieder im Vorteil
08.10.2010 19:26:14
Lesehinweise

Denn eines muss Sarrazin trotz berechtigter Kritik an mancher Vereinfachung, unnötiger Provokation und Zuspitzung in seinem Buch zugutegehalten werden: er hat die Finger in eine offene Wunde gelegt. Um die Integration vieler muslimischer Einwanderer steht es nicht gut in unserem Land. [...] Um die gesellschaftliche und schulische Integration arabischer und türkischer Jugendlicher zu verbessern, fordert er in seinem Buch
- eine Kindergartenpflicht ab dem dritten Lebensjahr
- verpflichtende Ganztagsschulen;
- die Streichung von Kindergeld für Eltern, die ihr Kind nicht in die Schule schicken;
- die sprachlichen Voraussetzungen für den Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft zu erhöhen;
- keine Befreiung mehr vom Schwimm-, Sport- und Sexualkundeunterricht aus religiösen Gründen.
[...] Womit die Politik und auch die veröffentlichte Meinung nicht gerechnet hatten, ist die breite Unterstützung, die der Hinweis Sarrazins auf Integrationsdefizite in der Bevölkerung fand. Das ist sicher kein Hinweis darauf, dass der "Rassismus in der Mitte der bundesdeutschen Bevölkerung angekommen" sei, wie eine Grünen Europaabgeordnete meinte [...].
- Heinz-Peter Meidinger, Bundesvorsitzender des Deutschen Philologenverbandes. In: Profil Magazin für Gymnasium und Gesellschaft 9/2010 (nicht online abrufbar)
Welcher Populist populisiert wohl am populistischsten?
05.10.2010 23:07:03
von N. Lightenment (P)

Einfach mal einen kleinen Versuch starten: In den Google News stöbern, wer in den letzten Wochen in den Medien als Populist bezeichnet wurde.

In rein zufälliger Reihenfolge: Geert Wilders, Axel Springer, Nicolas Sarkozy, Sigmar Gabriel, Malcolm Gladwell, Thilo Sarrazin, Juri Luschkow, Matthias Matussek, Heinz Strache und Mahmud Ahmadinedschad.

Die Genannten werden wohl trotzdem keine gemeinsame Partei gründen. Über das Populistsein hinaus werden die Gemeinsamkeiten eher gering. Es fällt auch auf, dass Frauen bei den Populisten irgendwie unterrepräsentiert sind. Woran das wohl liegen mag?
Serap Cileli: „Die Frauen verdecken sich für die Männer“
03.10.2010 19:35:06
Interview


Die Frauenrechtlerin und Buchautorin Serap Cileli wurde selbst als Jugendliche zwangsverheiratet. In einem Interview für „Die Menschenrechtsfundamentalisten“ bezieht sie Position zu den Ereignissen der letzten Wochen.
 
Die Menschenrechtsfundamentalisten: Frau Cileli, wie bewerten Sie die heftig geführte Integrationsdebatte der letzten Wochen?
Thea Dorn über Sarrazin, Luther und die Gutmeinenden
03.10.2010 09:41:17
Lesehinweis

Ein Lieblingsvorwurf lautet: Sarrazin differenziere nicht genug. Es sei beleidigend und diskriminierend, alle Muslime in diesem Land über einen Kamm zu scheren. Ich frage mich: Inwiefern differenzieren die Gutmeinenden, die uns seit Jahren quer durch alle Parteien vorbeten, Deutschlands Öffnung hin zu einer »bunten Republik« stelle eine »Bereicherung« dar? Ist dieser Satz, der bis vor Kurzem auf fast jedem Podium artig beklatscht wurde, nicht ebenso dumm wie sein Gegenteil?
Nicht nur Sarrazin, sondern auch Merkel "nicht hilfreich"
03.10.2010 08:21:00

Lesehinweise

Der CDU-Politiker Armin Laschet distanziert sich von seiner Parteichefin: Merkels Kritik an Thilo Sarrazin sei "nicht hilfreich".
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,720905,00.html

Armin Laschet hat das Buch von Sarrazin offenbar gelesen, das unterscheidet ihn von Merkel. Und er sagt, wenn man ein Buch als nicht hilfreich bezeichne, dann sollte man es vorher gelesen haben.
http://cdu-politik.de/2010/10/03/laschet-gegen-merkel/

Der Weg der Niederlande
02.10.2010 08:18:44
Lesehinweis

Boekestijn:
Ich hoffe, dass wir in zehn Jahren ein Land sind, in dem sich Muslime zu Hause fühlen und vollkommen gleichwertige Bürger sind, in dem aber auch klare Grenzen gegen die schleichende Islamisierung gezogen werden. Getrenntes Schwimmen, den Handschlag verweigern, Halal-Hypotheken, Scharia-Tribunale - das hilft der Emanzipation von Muslimas nicht. Der Auftrag muss sein, diese Politik so zu gestalten, dass wir die große Gruppe friedlicher Muslime nicht von uns entfremden. Wir brauchen sie, um die Extremisten in die Schranken zu weisen.
„Die große Verschleierung“: Deutlichkeit ohne Pauschalisierung
01.10.2010 23:49:28

Rezension

von Thomas Baader

 

Es überrascht nicht, dass Alice Schwarzers neuestes Buch polarisiert. Die spektakulärste (aber keineswegs neue) Forderung der Herausgeberin dürfte wohl die nach einem Kopftuchverbot für Schülerinnen sein. Doch „Die große Verschleierung“ enthält wesentlich mehr.

                                                                                                          

Außer Schwarzer selbst kommen in dem Buch weitere elf EMMA-Autorinnen zu Wort sowie drei anonyme Schreiberinnen. Einige wenige Beiträge (die zuvor bereits entweder in der EMMA oder – seltener – in anderen Printmedien erschienen waren) weisen bereits ein beträchtliches Alter auf und sind daher inhaltlich nicht auf dem neuesten Stand. Auch kommt es gelegentlich zu Wiederholungen einiger Aussagen, was aber bei einem Sammelband nicht weiter überraschen dürfte.

Die Integration ist nicht nur gescheitert, sondern jetzt sogar auch überflüssig
01.10.2010 21:49:23
von N. Lightenment (P)

Die taz dokumentiert einen Appell von "Wissenschaftlern, Künstlern, Schriftstellern und Publizisten gegen Biologismus und die Ausgrenzung von Migranten", ohne übrigens näher zu benennen, um welche Personen es sich dabei eigentlich genau handelt. In jedem Fall geben die vorerst anonym bleibenden Initiatoren in ihrem Text auch die folgende Passage zum besten:

"Integration heißt, dass man Menschen, die in diesem Land arbeiten, Kinder bekommen, alt werden und sterben, einen Verhaltenskodex aufnötigt, bevor sie gleichberechtigt dazugehören. [...] Die Rede von der Integration ist eine Feindin der Demokratie."
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